Schweighofer Prize 2018
2017 / 2015 / 2013 / 2011 / 2009 / 2007 / 2005 / 2003

Preisträger 2007

Hauptpreis

Prof. Matti Kairi

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Bundeskanzler Dr. Alfred...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer, Gewinner Prof. Matti Kairi, Prof. Alfred Teischinger (Juryvorsitzender), Ole Salvén

Prof. Matti Kairi hat den Großteil seiner beruflichen Laufbahn der Produktentwicklung und Markteinführung von Kerto®-Laminated Veneer Lumber (LVL) gewidmet. Nach dem Abschluss des Studiums der Holztechnologie begann Prof. Kairi seine Karriere bei der finnischen Metsäliitto Group, wo er in verschiedenen Positionen von der Produktidee, der Entwicklung und der Markteinführung bis zum internationalen Durchbruch verantwortlich war. Er ist im Bezug auf Kerto® Inhaber von 9 Patenten. Im Jahre 2002 nahm Prof. Matti Kairi eine Professur an der technischen Universität von Helsinki an und leitet dort die Abteilung für Holztechnologie.

Für Kerto® werden 3mm starke Furniere in mehreren Lagen in einem kontinuierlichen Prozess zu Platten verleimt. Die Faserrichtung der Furniere entspricht grundsätzlich auch der Produktionsrich-tung. Die Platten werden je nach Anwendungsgebiet in stabförmige (z.B. Träger) oder flächige Konstruktionselemente zugeschnitten. Das Produkt hat im Gegensatz zu Massivholz eine wesentlich höhere Homogenität und weist dadurch auch höhere Festigkeitswerte auf. Die Verwendung von wasserfesten Leimen macht das Produkt zusätzlich auch noch witterungsbeständig. Je nach Anwendungsfall erreicht Kerto® 43-67% höhere Festigkeitswerte als vergleichsweise Brettschichtholzträger der Güteklasse 1 (Deutschland). Mit Kerto® wird mittlerweile ein Umsatz von über 100 Millionen EURO pro Jahr gemacht. Es wird in über 15 Europäischen Ländern sowie USA, Australien und Japan eingesetzt. Eines der berühmtestes Bauwerke, das mit Kerto® errichtet wurde, ist die Sibelius Hall in Lahti (Finnland).

KATEGORIE FORSTWIRTSCHAFT INNOVATIONSPREIS

Transnationale Internet Informations Plattform Waldwissen.net

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, DI Christian Lackner, DR. Reinhard...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, DI Christian Lackner, DR. Reinhard Lässig, Prof. Dr. Marc Hahnewinkel, Dr. Georg Erlacher, Dr. Harald Mauser

Das Hauptziel der Internetplattform, die seit 2005 online ist, ist die Bereitstellung von aktuellen, wissenschaftlich fundierten und gut aufbereiteten Artikeln zu allen Themengebieten der Forstwirtschaft. Da so viele verschiedene Literaturquellen Informationen zur Forstwirtschaft bieten, ist es gerade für Leute, die in der Praxis arbeiten, sehr schwer, sich ohne eine langwierige und zeitintensive Literaturrecherche einen Überblick zu verschaffen oder verlässlich Antworten auf ganz bestimmte Fragestellungen zu bekommen. Deshalb werden auch oft Entscheidungen in der forstlichen Praxis aufgrund von veraltetem oder nur einseitig vorhandenem Wissenstand getroffen. Hier soll Waldwissen.net helfen, die Suche nach ganz bestimmten Themen zu erleichtern und effektiv zu gestalten. Das Waldwissen.net Team ist derzeit in der Lage, 1500 Artikel in fünf Sprachen anzubieten: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, und Slowenisch. Bis 2008 sollen noch mindestens 1000 Artikel hinzukommen. Zusätzlich wird ein Expertenforum angeboten, das Fragen der Nutzer beantwortet oder die Kooperation von Usern ermöglicht. Die Expertise soll nun um die Holztechnologie erweitert werden, deshalb ist man gerade auf der Suche nach weiteren Partnern.

KATEGORIE HOLZTECHNOLOGIE INNOVATIONSPREIS

Industrieller Röntgenscanner mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 3m/sec

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Johan Oja, Prof. Anders...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Johan Oja, Prof. Anders Grönlund, Dr. Stig Grundberg, Prof. Tero Paajanen (Jury)

Prof. Grönlund ist studierter Maschinenbauer und hat nach seinem Studienabschluss bei verschiedenen Forschungsinstituten und in der Holzindustrie gearbeitet. Seit 1988 ist er Professor an der Luleå University of Technology /Skellefteå Campus. Dr. Stig Grundberg ist ebenfalls Maschinenbauabsolvent und arbeitet seit 1985 an der Luleå University of Technology/ Skellefteå Campus und für SP Trätek (Forschungs- und Versuchsanstalt für Holztechnologie). Die fachliche Expertise von Prof. Grönlund und Dr. Grundberg umfasst in erster Linie die Holzverarbeitungstechnologie mit spezieller Berücksichtigung der Ausbeuteoptimierung. Dr. Johan Oja hat Technische Physik studiert und hat seine Karriere ebenfalls an der Luleå University of Technology begonnen. 2002 war er als Scanningspezialist Gastforscher bei Forintek in Vancouver, Canada. Derzeit arbeitet er bei SP Trätek an der Verbesserung der Bildverarbeitung von Röntgenscans und an multivariaten statistischen Modellen.

Das übergeordnete Ziel des Gewinnerteams ist es, beim Sortieren von Rundholz im Sägewerk so viel Informationen wie möglich über die Eigenschaften und Merkmale jeden einzelnen Stammes zu bekommen – mittels Röntgenscanning im Durchlaufverfahren. Diese innovative Technologie ermöglicht es, das Rohmaterial so zu sortieren, dass man produktoptimierte und kundenorientierte Produkte erzeugen kann und das Material bestmöglich einsetzt. Der Röntgenscanner liefert Bilder und Daten über die verschiedensten Merkmale eines Stammes: Holzart, Stammform, Durchmesser unter Rinde, Astanteil, Anteil Kernholz, Dichte, Festigkeit, Jahrringbreite, Drehwuchs und noch vieles mehr. Diese Datengrundlage in der vorhandenen Genauigkeit erlaubt feine Sortierungen und Abschätzungen über die Produktpotentiale. Die Maximale Durchlaufgeschwindigkeit von 3m/sec garantiert, dass das Röntgenscanning kein Nadelöhr in der Verarbeitungskette darstellt.

KATEGORIE HOLZPRODUKTE INNOVATIONSPREIS N°1

Innovativer und witterungsbeständiger Holzwerkstoff durch Holzvernetzung

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Andreas Krause, Prof. Holger...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Andreas Krause, Prof. Holger Militz, Dr. Manfred Brandstätter (Jury)

Prof. Holger Militz hat in Hamburg Holztechnologie studiert und bekleidete in den Niederlanden an der TNO Delft und bei SHR Wageningen( Gründer!) führende Positionen, bevor er als Professor ans Institut für Holzbiologie und Holztechnologie an der Georg August Universität Göttingen berufen wurde. Prof. Militz ist ein international ausgewiesener Experte für Holzschutz und Holzmodifikation.
Dr. Andreas Krause hat Forstwirtschaft studiert und ist Wissenschaftler am Institut für Holzbiologie und Holztechnologie an der Georg August Universität Göttingen, wo er an der Holz-Polymer-Vernetzung arbeitet.

Der Trend wird immer stärker, Holz im Außenbereich und in stark beanspruchten und Feuchtigkeit ausgesetzten Bedingungen zu verwenden. Der Gebrauch von resistenten Tropenhölzern oder die Verwendung von Holzschutzmitteln sind aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr akzeptabel. Also suchte das Gewinnerteam nach Lösungen, die Eigenschaften von einheimischem Holz zu verbessern und nahm Anleihen an der Textilindustrie. Dort verwendet man spezielle Polymere, um Baumwolle (wie Holz aus Cellulose aufgebaut) schmutzabweisend und besser bearbeitbar zu machen.
Die Vernetzung des Holzes mit Dimethyloldihydroxyethyleneurea (DMDHEU) wurde bei den unter-schiedlichsten Holzartenarten (Buche, Kiefer, Birke, Pappel) erfolgreich eingesetzt und verbessert deren Eigenschaften bezüglich Dimensionsstabilität, Feuchteresistenz, Dauerhaftigkeit, und Oberflächenhärte in einem hohen Ausmaß. Bis dato wurden Massivholz- und Sperrholzprodukte entwickelt und getestet, in Zukunft soll es auch Versuche mit Spanplatten aus vernetzten Spänen geben. Industriepartner haben die Produktentwicklung bereits weitergeführt, ein Produkt wird bereits unter einem Markennamen in Serie hergestellt

KATEGORIE HOLZPRODUKTE INNOVATIONSPREIS N°2

HIPERWOOD® - Extrudierbarer Holz-Duroplast- Verbundwerkstoff auf Melaminbasis

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Uwe Müller, Dr. Andreas Haider,...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Uwe Müller, Dr. Andreas Haider, Dr. Steffen Pfeiffer, Bo Borgström (Jury)

Das ausgezeichnete Team besteht aus WissenschaftlerInnen des Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood Kplus)/Österreich und der Entwicklungsabteilung der Agrolinz Melamine International

Holz- Kunststoff-Verbundwerkstoffe wurden bis dato unter Verwendung von thermoplastischen Kunststoffen wie PVC oder Polypropylen hergestellt. Thermoplastisch bedeutet, dass diese Kunststoffe weich werden, sobald sie erhitzt werden. Das ist an sich ein Vorteil für das hauptsächliche Herstellungsverfahren der WPCs, der Extrusion. Bei der praktischen Anwendung aber, wenn zum Beispiel der Holzwerkstoff höheren Temperaturen oder massiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, kann die Verformung des Kunststoffes sogar gefährliche Dimensionen annehmen, besonders dann, wenn der Holzwerkstoff als konstruktives Element eingesetzt wird. Das Gewinnerteam hat aus diesem Grund begonnen, den Einsatz von Duromeren (Melamin) zu testen. Das bedeutete aber das komplette Überdenken aller Produktionsschritte und führte gleich zu mehreren Innovationen. Die erste revolutionäre Innovation war die Entwicklung und Herstellung des neuartigen, thermoplastisch bearbeitbaren Melaminharzes HIPERESIN®. Dabei wurden die Eigenschaften des Duroplasts Melamin so modifiziert, dass die Holz-Harz-Mischungen thermoplastisch bearbeitbar sind, die Endprodukte aber nicht mehr durch Temperatureinwirkung verformbar sind. Basierend auf diesem neuartigen Harz konnte im zweiten Innovationsschritt der neue Holz-Plastik-Verbundwerkstoff Hiperwood® hergestellt werden. Dieser Holzwerkstoff und seine Herstellungsmethode sind weltweit einmalig.
Die Anwendungsgebiete sind sehr vielfältig, speziell in der Baubranche erhofft man sich neue Marktchancen. Das Produkt wird 2008 auf den Markt kommen.

KATEGORIE INNOVATIONSPREIS UND AUSBILDUNG

ROADMAP 2010 – Die strategische Initiative der Europäischen Holzindustrie

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Mikael Eliasson, Filip de Jaeger,...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Mikael Eliasson, Filip de Jaeger, Dr. Josef Rettenmeier (Jury)

CEI-Bois wurde 1952 als Europäische Dachverband der Holzverarbeitenden Industrie Europas (Säge, Möbel, Verpackung, Holzwerkstoffe,..) gegründet. 27 Nationale Verbände und 8 Branchenorganisationen sind derzeit Mitglieder. Sie vertreten in der EU rund 186.000 Unternehmen mit insgesamt 3 Millionen Arbeitern und Angestellten. CEI-Bois wird bei der Preisverleihung vertreten durch Chairman Mikael Eliasson (Setra Group) und Generalsekretär Filip de Jaeger.
Als 2004 aufgrund von Studienergebnissen offensichtlich wurde, dass Holz in Gefahr lief, Marktanteile an andere Materialien zu verlieren, hat CEI-Bois die Herausforderung angenommen, die Vision, Holz bis 2010 zu einem der führenden Materialien in Europa zu machen, durch klar strukturierte strategische Ziele in die Tat umzusetzen. Der Aktionsplan sieht 4 Stoßrichtungen vor, welche die großen Vorteile von Holz stärker herausheben möchte: Holz als idealer Baustoff, Holz als Werkstoff für alle Bereiche des Einrichten und Wohnens, Holz als optimales Verpackungsmaterial und Holz als Garant für die nachhaltige Entwicklung. Die Aktionen von Roadmap 2010 sehen beispielsweise vor, eine höhere Beteiligung der EU an Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Holzindustrie zu erwirken. Um den Verbrauch von Holz als Baumaterial zu steigern, werden Initiativen gesetzt, spezielle Baunormen an die tatsächlichen Fähigkeiten und Eigenschaften von Holz anzupassen.

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