Schweighofer Prize 2018
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Preisträger 2013

HAUPTPREIS

Dott. Ing. Federico Giudiceandrea

Dott. Ing. Federico Giudiceandrea

Dott. Ing. Federico Giudiceandrea

Federico Giudiceandrea aus Italien arbeitet seit mehr als 30 Jahren an bahnbrechenden Neuentwicklungen für elektronische Mess- und Steuerungssysteme der holzverarbeitenden Industrie. Die Idee, die Bildverarbeitung industriell einzusetzen, war dabei die Initialzündung. Er hat über Jahrzehnte immer effizientere Methoden entwickelt, die es ermöglichen, aus dem knappen Rohstoff das Maximum an Menge und Wert zu gewinnen. Als besondere Leistung von Giudiceandrea in Bezug auf die Untersuchung der Holzmerkmale ist sein Multisensor-Ansatz hervorzuheben, mit dem die Erfolgsgeschichte von seiner Firma MiCROTEC besiegelt wurde. Mit seinem Forschergeist und seinen Entwicklungen hat er den Modernisierungs- und Automatisierungsgrad der Holzindustrie, wie er heute besteht, entscheidend mitbeeinflusst und
ermöglicht.


Weitere Information:
www.microtec.eu

Präsentationsfilm von Giudiceandrea [MOV, 21.11 MB]

INNOVATIONSPREISE

Kielsteg-Bauelement

vlnr: Ulrich Spiegel, Stefan Krestel und Gernot Kulmer

vlnr: Ulrich Spiegel, Stefan Krestel und Gernot Kulmer

Stefan Krestel und Ulrich Spiegel (beide Kielsteg GmbH, Österreich) und Gernot Kulmer (Kulmer Holz-Leimbau, Österreich) erhielten den Innovationspreis 2013 für ein hochinnovatives Leichtbauelement, das speziell in weit gespannten Dach- und Deckenkonstruktionen seine außergewöhnlichen Eigenschaften ausspielen kann. Das Kielsteg- Bauelement besteht aus einem Ober- und Untergurt, die aus Schnittholz gefertigt sind und die Zug- und Druckkräfte bei der Biegung sicher aufnehmen können. Als Steg werden Sperrholz oder OSB in Form einer ausgeklügelten, leichten Wabenstruktur eingefügt (erinnert im Aussehen an einen Schiffskiel, daher auch der Name). Diese bewirkt nicht nur eine enorme Material- und damit auch Gewichtseinsparung, sondern sorgt auch dafür, dass sie auftretenden Schubkräfte im Stegbereich optimal aufgenommen werden. Durch das hervorragende Verhältnis von Eigengewicht zu Tragfähigkeit können so Spannweiten bis zu 27 Metern realisiert werden. Die Gewinner konnten aber nicht nur mit dem Bauelement selbst bei der Jury punkten, sondern auch mit der Entwicklung der dafür notwendigen Produktionstechnologie. Diese muss sowohl den Anforderungen des komplexen Aufbaus entsprechen, sondern auch einen effizienten Produktionsverlauf garantieren und die Überhöhung der Elemente ermöglichen. Dass dies gelungen ist, zeigen die bereits zahlreichen Projekte, die mit der innovativen Kielsteg-Technologie schon verwirklicht worden sind.

Weitere Information:
www.kielsteg.at

Präsentationsfilm von Kielsteg-Bauelement [MOV, 17.43 MB]

Eingeklebte Lochbleche

von links nach rechts: Friedemann Diehl, Rainer Bahmer, Leander Bathon, Jens...

von links nach rechts: Friedemann Diehl, Rainer Bahmer, Leander Bathon, Jens Schmidt und Oliver Bletz-Mühldorfer

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Leander Bathon und sein Team von der Hochschule RheinMain aus Deutschland wurden für die Entwicklung einer hochleistungsfähigen Holz-Lochblech-Klebeverbindung ausgezeichnet. Diese innovative Verbindungstechnik lässt atemberaubende und bis dato als unmöglich betrachtete Lösungen im Holzbau zu. Denn sie nimmt sich folgenden Problems an: Bohrungen für Bolzen, Schrauben u. ä. Verbindungsmittel, die gerade bei hoher Lastabtragung sehr zahlreich verwendet werden müssen, schwächen den tragenden Querschnitt enorm. Dadurch müssen größere Querschnitte eingesetzt werden, was wiederum zu höheren Gewichtslasten führt und die Ausführung von leichten Konstruktionen behindert. Die Lochblech-Klebeverbindung verfolgt demgemäß einen völlig neuartigen Ansatz: Zur Verbindung von Holzbauteilen werden in diese Schlitze von ca. 4 mm Breite eingeschnitten, die Lochbleche bündig eingebracht und mit einem Spezialkleber zu einer starren und duktilen Verbindung verklebt. So entstehen leistungsfähige, kaum sichtbare Holz-Verbindungen, die sowohl ästhetisch als auch technisch neue Dimensionen im Holzbau erschließen lassen. Dass diese Technologie nicht nur theoretisch funktioniert, konnte bereits eindrucksvoll bewiesen werden, unter anderem beim TimberTower, einem 100 m hohen Turm aus Holz für eine Multi-Megawatt Windkraftanlage (bereits mit dem Schweighofer Prize 2009 ausgezeichnet) oder in einer spektakulären „Schwebenden Treppe“ in einem Universitätsgebäude in Vancouver, Kanada. Die Jury sieht in dieser Verbindungstechnik einen großen und wichtigen Beitrag für den modernen, eleganten Holzbau.

Weitere Information:
www.hs-rm.de/fab
ticomtec.de/hbv-systems/holz-beton-verbundsystem/

Präsentationsfilm von eingeklebten Lochbleche [MOV, 26.47 MB]

LifeCycle Tower - LCT ONE

von links nach rechts: Hubert Rhomberg und Hermann Kaufmann

von links nach rechts: Hubert Rhomberg und Hermann Kaufmann

Univ.-Prof. Architekt Hermann Kaufmann (Österreich) und Dipl.Ing. Hubert Rhomberg (CREE, Österreich) bekamen den Innovationspreis 2013 für die Entwicklung eines innovativen und interdisziplinären Holzbausystems, das bereits in einem viel beachteten achtgeschossigen Bauwerk, dem LifeCycle Tower in Dornbirn (Österreich), umgesetzt wurde. Der Grundgedanke ist die optimale Verbindung der herausragenden technischen und ökologischen Eigenschaften von Holz mit den Vorteilen von anderen Baustoffen in einem Bauwerk. Im Vordergrund des Hybrid-Konzepts steht eine möglichst hohe Ressourceneffizienz, das bedeutet im Besonderen: Holz macht zwar den Großteil des Bausystems aus, das Material wird aber nur dort eingesetzt, wo es auch all seine Vorteile ausspielen kann. Auf diese Weise wird genau die Menge an Holz genutzt, mit der ein Optimum an Ressourceneffizienz und Funktionalität erreicht werden kann. Ein Beispiel sind die Hybrid-Decken, bei der neben Holz auch Stahlbeton verwendet wird, um den Schall- und Brandschutz zu optimieren und die hohe Druckfestigkeit des Baustoffes zu nutzen. Die Holz-Beton-Verbundrippendecke ist der eigentliche Schlüssel, um in die Höhe zu bauen, da es mit ihr gelingt, die jeweiligen Geschosse durch eine nicht brennbare Schicht konsequent zu trennen. Auch die gezielte Verkürzung der Bauphase ist mehr als gelungen: In nur acht Tagen wurden die vorfabrizierten Fassaden- und Hybriddeckenelemente geschossweise montiert. Die Jury sieht in diesem Hybridbausystem einen wichtigen Paradigmenwechsel im Holzbau und eine richtungsweisende Entwicklung hin zum echten Hochhausbau mit Holz.


Weitere Information:
www.hermann-kaufmann.at
www.creebyrhomberg.com

Präsentationsfilm von LifeCycle Tower - LCT ONE [MOV, 22.11 MB]

Nordic Wooden Cities

von links nach rechts: Eva Britt Isager und Hans Andrén

von links nach rechts: Eva Britt Isager und Hans Andrén

Eva Britt Isager (Stadt Bergen, Norwegen) und Hans Andrén (Stadt Växjö, Schweden) wurden für ihre außergewöhnliche Leistung beim Aufbau und Management des Netzwerks „Nordic Wooden Cities“ ausgezeichnet. Die Kooperation zwischen Städten in Dänemark, Norwegen, Island, Schweden und Finnland verfolgt das Ziel, den urbanen Holzbau zu forcieren und in die moderne Stadtentwicklung zu integrieren. Das Konzept der „Nordic Wooden Cities“ basiert auf einem erweiterten „triple helix-Modell“, das bedeutet, dass sowohl die Stadtverwaltungen als auch Universitäten und die Holzindustrie aktiv in die Gestaltung und Umsetzung eingebunden werden, um die Nutzung von Holz im Städtebau voranzutreiben. Durch den offenen Dialog und den regen Austausch von Erfahrungen gelingt es der Plattform, immer wieder herausragende Pilotprojekte im Holzbau zu verwirklichen. Genau das macht den Erfolg dieses Projektes aus. Abgeschlossene Bauprojekte werden beispielsweise im Netzwerk interdisziplinär nach den verschiedensten Gesichtspunkten der Akteure evaluiert und in Best Practice-Konzepten weiter entwickelt. Die dadurch erreichte Qualitätssicherung wie auch der enorme Wissenspool der „Nordic Wooden Cities“ bewegt immer mehr Städte, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, sich der Kooperation anzuschließen. Das ausgezeichnet Projekt zeigt sehr deutlich, dass innovative Ideen auch erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden können, wenn man sie ganzheitlich betrachtet und alle wichtigen Akteure von Beginn an mit einbindet.


Weitere Information:
www.nordicwoodencities.com

Präsentationsfilm von Nordic Wooden Cities [MOV, 37.76 MB]

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