Schweighofer Prize 2018
2017 / 2015 / 2013 / 2011 / 2009 / 2007 / 2005 / 2003

Preisträger 2005

Hauptpreis

Prof. Julius K. Natterer

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Prof. Julius K. Natterer, Univ...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Prof. Julius K. Natterer, Univ Prof. Dr. Alfred Teischinger

Prof. Natterer bezeichnet sich selbst als „Diplomierter Bauingenieur und Konstrukteur, Professor, Forscher und Entwickler“. Mit seinen Planungsbüros in Deutschland und der Schweiz und dem Lehrstuhl für Holzkonstruktionen in Lausanne (der einzige in Europa, der sich ausschließlich mit Holzkonstruktionen befasste) begründete er im modernen Holzbau Exzellenzzentren von internationalem Format, in welchen bereits Generationen von hervorragenden Wissenschaftlern, Ingenieuren und Architekten ausgebildet wurden. Als Direktor des Instituts für Holzkonstruktionen (IBOIS) an der ETH Lausanne revolutionierte er die Materialforschung, die Versuchsforschung moderner Verbindungsmittel und die Methodologie der Konzeption von Holzstrukturen. Nebenbei begründete er das Internationale Entwicklungszentrum für Holzkonstruktionen (IEZ) in Niederbayern, wo Spezialisten auf dem Gebiet des Ingenieurholzbaus öffentlichen Einrichtungen und privaten Auftraggebern praxisorientierte und technisch-wissenschaftlich fundierte Ingenieurleistungen im Bereich der Tragwerksplanung, Konstruktion und Ausführung anbieten. Die Durchsetzung von herausragenden Ingenieurholzkonstruktionen durch wegweisende Pilotprojekte, wie beispielsweise das Expodach in Hannover, war für Prof. Natterer immer eine Herausforderung, um neue Entwicklungen, Techniken, Detaillösungen und Konzeptionen unter Beweis zu stellen und allgemein verwendbar – auch ohne Patentschutz – zu veröffentlichen. Die kreativen Lösungen der Pilotprojekte lagen immer in der optimalen Komposition von Tragsystemen und Details, also einer neuen Konzeption von Ingenieurholztragwerken (von Einfachtechniken bis zu High-Tech-Konstruktionen).

KATEGORIE FORSTWIRTSCHAFT INNOVATIONSPREIS

Terrestrische Laser Scanner für die Datenerfassung in der Forstinventur

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Enda Keane, Prof. Dr. Heinrich...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Enda Keane, Prof. Dr. Heinrich Spiecker, Garett Mullooly, DI Dr. Georg Erlacher

Prof. Dr. Heinrich Spiecker:
Prof. Spiecker ist Leiter des Instituts für Waldwachstum an der Albert-Ludwigs-Universität in Frei-burg, das sich als erstes Universitätsinstitut weltweit mit der Entwicklung der terrestrischen Laser Scanning Methode zur Erfassung forstlicher Inventurparameter auseinandergesetzt hat.

Enda Keane:
Enda Keane ist Geschäftsführer der TreeMetrics LTD in Irland, einem Unternehmen, das sich mit der Entwicklung von forstlichen Vermessungsmethoden auf Basis des terrestrischen Laser Scannings beschäftigt. Enda Keane und sein Geschäftspartner Garret Mullooly sind 2005 eine strategische Partnerschaft mit dem Institut für Waldwachstum an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingegangen, um die Umsetzung und Markteinführung der innovativen Vermessungsmethode optimal voranzutreiben.

Das Projekt:
Terrestrische Laser Scanner bieten das Potential, wesentlich mehr Aussagen über Qualität und Wert der Einzelstämme in einem Forst treffen zu können, als es derzeit mit herkömmlichen Inventurmethoden auch nur annähernd möglich ist. Die innovative Technologie erlaubt es, eine sehr große Anzahl von Daten aufzunehmen, zu speichern und mit entsprechender Software verarbeiten und analysieren zu können. Dreidimensionale Bilder von Einzelbäumen werden vor Ort aufgenommen und können anschließend virtuell in jeder Umgebung weiterbearbeitet, analysiert und interpretiert werden. Die gewonnenen Daten und deren Informationsgehalt werden einen weit reichenden positiven Einfluss auf die Forstinventur, die Waldbewertung, die Supply Chain Analyse und die Optimierung und Simulation von Durchforstungs- und Holzerntemaßnahmen haben.

KATEGORIE HOLZTECHNOLOGIE INNOVATIONSPREIS N°1

Wood Welding – Verkleben von Holz ohne Klebstoffe mittels „Verschweißen“

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Luc Delmotte, Dr. Frédéric...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Luc Delmotte, Dr. Frédéric Pichelin, DI Mario Lehmann, Prof. Dr. Antonio Pizzi, DI Haruhiko François Kanazawa, Dr. Stefanie Wieland, Dr. Jean-Michel Leban, Dr. Milena Properzi, Prof. Dr. Balz Gfeller, Bo Borgström

Prof. Antonio Pizzi , Prof. Balz Gfeller und Team:
Prof. Pizzi ist sowohl Professor für Industrielle Chemie an der Universität Nancy (Frankreich) als auch der stellvertretende Leiter des LERMAB (Laboratoire d’Etudes et Recherche sur le Materiau Bois), ebenso an der Universität Nancy.
Prof. Galz Gfeller ist Professor für Materialwissenschaften und Verarbeitungstechnologie an der Berner Fachhochschule – Hochschule für Architektur, Bau und Holz in Biel (Schweiz).
Beide Professoren sind maßgeblich für die Entwicklung der Technologie des „Holzschweißens“ ver-antwortlich. Sie führen an ihren Instituten jeweils ein junges Team, mit welchem sie auch gemeinsam für den Preis eingereicht haben. Die Mitglieder der preisgekrönten Teams sind:
Dr. Luc Delmotte
Dr. Haruhiko Francois Kanazawa
Dr. Jean-.Michel Leban
Mario Lehmann
Dr. Frederic Pichelin
Dr. Milena Properzi
Dr Stephanie Wienland
Dr. Michaela Zanetti

Das Projekt:
Die eingereichte Arbeit wurde sowohl an der Berner Fachhochschule und am LERMAB an der Universität Nancy durchgeführt. Jeweils eine Forschungsstätte hat eine der beiden vorgestellten „Verschweißungs“-Methoden entwickelt. Das Vibrationsschweißen dient zur Verbindung von zwei flachen Holzoberflächen. Die Hochgeschwindigkeits-Rotationsmethode ermöglicht das Verschweißen von Holzstäben in einen Holzuntergrund. Dafür ist nur ein sehr alltägliches, günstiges Equipment notwendig. Beide Systeme basieren auf dem Effekt, dass die amorphen, zellverbindenden Polymere (in erster Linie Lignin, aber auch Hemicellulosen) bei hohen Temperaturen schmelzen und fließfähig werden. 180° C für maximal 3 Sekunden an den Oberflächen (und nur dort, 1 mm daneben hat es 20° C) genügen, um die Holzzellen-Verbindung kurzfristig zu lösen. Anschließend vernetzen und verfestigen sich die Fasern neuerlich in einer Matrix aus geschmolzenem Lignin. Beide Systeme können dazu beitragen, in Zukunft auf Klebstoffe (Leime) großflächig zu verzichten und die Holzindustrie von der Chemischen Industrie unabhängig zu machen. Die Verschweißung von Holz stellt die umweltfreundlichste Klebeverbindung dar, da sie ihrerseits nur aus Holz besteht.

KATEGORIE HOLZTECHNOLOGIE INNOVATIONSPREIS N°2

Virtual Hot Press – eine computergestützte Simulationsplattform für Holzwerkstoffprozesse

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Heiko Thömen, Josef Rettenmeier

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Heiko Thömen, Josef Rettenmeier

Dr. Heiko Thömen:
Dr. Heiko Thömen ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Holztechnologie an der Universität Hamburg. Innerhalb der Abteilung leitet er die Arbeitsgruppe Holzwerkstoffe.

Das Projekt:
Am Zentrum für Holzwirtschaft an der Universität Hamburg wurde in enger Zusammenarbeit
mit dem Department of Wood Science and Engineering der Oregon State University ein physikalisch-mathematisches Modell zur Beschreibung von Heißpressvorgängen von Holzwerkstoffmatten entwickelt und zu einem anwenderorientierten Softwarepaket ausgebaut. Die Software ist seit 2003 als marktfähiges Produkt unter dem Namen Virtual Hot Press (VHP) verfügbar. VHP ist eine Software zur Simulation und Visualisierung wesentlicher Verfahrens- und Produktparameter bei der Heißpressung von Faserplatten (MDF), Spanplatten und Oriented Strand Boards (OSB). Unter anderem werden die für die Optimierung der Produktionsgeschwindigkeit wichtigen Temperaturbedingungen innerhalb der Holzwerkstoffmatte, das für die mechanischen Platteneigenschaften maßgebliche Dichteprofil senkrecht zur Plattenebene und die Entwicklung der Querzugfestigkeit vorhergesagt. Durch die Simulationsplattform wird der Europäischen Holzwerkstoffindustrie ein Instrument zur Verfügung gestellt, das den Einsatz von kosten- und zeitintensiven Trial and Error-Verfahren reduziert und eine Fehlentwicklung frühzeitig erkennt. Damit kann eine wesentliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit erreicht werden.

KATEGORIE HOLZPRODUKTE INNOVATIONSPREIS

Entwicklung und Produktion von vakuumverleimten Massivholzgroßflächenelementen (Dickholz)

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, DI FH Karl Moser, Dr. Manfred...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, DI FH Karl Moser, Dr. Manfred Brandstätter

Dipl. Ing. FH Karl Moser:
Dipl. Ing. Karl Moser ist geschäftsführender Gesellschafter der Merk-Project GmbH, einem Ingenieurholzbau-Unternehmen, welches zur Finnforest-Gruppe Deutschland gehört. Karl Moser ist darüber hinaus Präsident der deutschen Gesellschaft für Holzforschung und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsgemeinschaften.

Das Projekt:
Karl Moser setzte neue Maßstäbe beim konstruktiven Bauen mit Holz mit der erstmaligen und um-fassenden Entwicklung sowie konsequenten Weiterverfolgung der Idee „Vom Stab zur Fläche“. Bei den von ihm entwickelten multifunktional verwendbaren, holzbasierten Größtflächenmassivbauteilen, unter dem Namen „Dickholz“, heute „LENO®“, am Markt eingeführt und firmenneutral auch Brettsperrholz genannt, wird einfache Brettware über Kreuz verleimt. In Sonderfällen können die Elemente aus beliebigen anderen plattenförmigen Grundmaterialien auch in Kombination miteinander hergestellt werden. Die Verleimung der ebenen oder gekrümmten Plattenelemente (derzeitig größtes Format ca. 0.40 x 4.80 x 25.00 m) geschieht unter Verwendung einer speziell für diesen Zweck entwickelten Vakuumtechnik. Durch die individuelle Wahl der Brettrichtungen, der Lagenanzahl je Plattenrichtung, der unterschiedlichen Materialfestigkeiten und Oberflächenqualitäten kann bei der Herstellung problemlos auf individuell geforderte Bauteilansprüche eingegangen werden.
Der bei der Herstellung (Verleimung und Fertigung) entstehende Vergütungseffekt ermöglicht den Einsatz von weniger hochwertigem Brettgrundmaterial. Hieraus resultieren sowohl Wertsteigerungspotentiale beim forstlichen Rundholzverkauf wie auch bessere Ausnutzungsgrade im Sägewerk und bei der Weiterverarbeitung.

KATEGORIE HOLZMARKETING UND -AUSBILDUNG INNOVATIONSPREIS N°1

European Wood – Europäische Gemeinschaftsinitiative, um Holzbau in China zu fördern

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Jan Söderlind, Bo Borgström

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Jan Söderlind, Bo Borgström

European Wood:
European Wood ist ein Kooperationsprojekt, welches 2004 gestartet und auf einige Jahre Laufzeit konzipiert wurde. Es besteht ein Abkommen zwischen den nationalen Holzmarketing-Agenturen French Timber, Deutscher Holzabsatzfonds, Nordic Timber Council (welches Finnland, Norwegen und Schweden präsentiert) und ProHolz Austria. Das Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung der vermehrten Holzverwendung in China.

Das Projekt:
European Wood baut auf den Erfahrungen der erfolgreichen Arbeit der Europäischen Holzmarketing-Agenturen in Japan auf. Um den Europäischen Holzmarkt zu entlasten, strebt man einen wesentlich erhöhten Exportanteil nach China an. China ist von größtem Interesse für den Europäischen Holzmarkt, da es den größten Markt mit den höchsten Zuwachsraten am Bausektor darstellt. China verbaut jährlich ca. 1,9 Milliarden m2 ohne Holz. Wenn man europäische Holzbaumethoden einsetzen könnte, dann könnte man die bestehenden Engpässe bei Baumaterial und Baumethodik in China sicher in den Griff bekommen, ohne dass die traditionellen Bauweisen rein optisch beeinträchtigt würden. Diese subtile Vorgangsweise garantiert eine hohe Akzeptanz bei den chinesischen Bauherren.

KATEGORIE HOLZMARKETING UND -AUSBILDUNG INNOVATIONSPREIS N°2

Interdisciplinary und Interuniversity Postgraduate Training and Research: “Wood Based Building Design for Sustainable Urban Development”

von links nach rechts:  Gerald Schweighofer, Dr. Yoshiaki Amino, Prof. Peer...

von links nach rechts:
Gerald Schweighofer, Dr. Yoshiaki Amino, Prof. Peer Haller, Prof. Wolfgang Winter, Tero Paajanen

Für den postgradualen Lehrgang „Urbanwoodmaster“ haben sich Institute von drei europäischen Universitäten zu einer Gruppe zusammengeschlossen:
Das Institut für Architekturwissenschaften, Tragwerksplanung und Ingenieurholzbau der TU Wien unter der Leitung von Prof. DDI. Wolfgang Winter und Dr. Yoshiaki Amino, der Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen der TU Dresden unter der Leitung von Prof. Peer Haller und das Dipartimento di Progettazione Architettonica e Disego Industriale des Politecnico di Torino unter der Leitung von Fr. Prof. Clara Bertolini-Cestari.


Das Ziel des postgradualen Kurses besteht in der Anwendung von Holz bei der Entwicklung von nachhaltigen (groß)städtebaulichen Projekten. Den Studierenden werden die notwendigen und grundlegenden Fertigkeiten mitgegeben, um die Entwürfe und Konstruktionen von Großbauten aus Holz in einem urbanen Umfeld sowohl technisch als auch ökonomisch umsetzen zu können.
Entsprechend der jeweiligen Expertise der teilnehmenden Universitätsinstitute wird jeweils ein Seminar von einem Institut gestaltet: Entwurf und Konstruktion von Holzbausystemen und holzbasierten Materialien für zukünftige Bauten (TU Dresden), Restaurierung von historischen Holzbauten (Politecnico di Torino), Mehrgeschossige Bauten aus Holz oder anderen natürlichen Materialien für ein urbanes Umfeld (TU Wien) Die Seminare werden von einigen anderen Universitäten im In- und Ausland unterstützt. Es besteht die Absicht, besonders Studierende aus Osteuropa und Asien für diesen Studiengang zu gewinnen. Sie können eine Brückenfunktion ausüben, über die Europa das enorme Marktpotential dieser Regionen sehr gut erschließen kann. Der erste Lehrgang wird im Oktober 2006 starten und bis Juni 2008 dauern. Der Kurs wird dann im Zweijahresrhythmus angeboten.

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